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Denkwürdige Momente

Das Vereinsleben in freier Natur kann durchaus auch Hürden mit sich bringen. Und so wurden wir wiederholt von ungebetenen Gästen des Nachts heimgesucht, welche nicht wenig Spuren hinterlassen hatten.

Nach dem ersten „Überfall“ einer Horde Wildschweine waren drei Personen mehrere Stunden damit beschäftigt, die Löcher alle wieder zu verschließen, damit das Gelände im hinteren Bereich belaufen und natürlich überhaupt gemäht werden konnte, doch der Schrecken ereilte uns um darauffolgenden Tag, als wir feststellen durften, dass die Horde erneut tätig war und noch schlimmere Schäden auf der Wiese hinterließ. Und tags darauf folgte der dritte Angriff, dieses Mal traf es dann das Wiesengelände vor der 70-Meter-Anlage.

Uns war klar, dass es so nicht weitergehen konnte, also beschlossen wir den oberen linken Bereich zum Wald, welcher bislang noch offen war und ganz offensichtlich als Zugang für die Wildschweine diente, mit einem Wildzaun zu schließen, was nun denn auch erfolgt ist.

Dabei trafen wir auf eine Spaziergängerin, welche ein wenig Unmut im Hinblick auf die Tiere darüber äußerte, in Form von „die armen Rehe“. Der Erklärung, dass wir diesen Schritt wählen mussten um uns gegen weitere Schäden durch die Wildschweine zu schützen, hielt die Dame lapidar entgegen: „das ist eben die Wiese der Wildschweine, war schon immer so!“

Das stimmte mich in höchstem Maße nachdenklich, denn nach 55 Jahren als Bewohner des Sulzbacher Stadteils Altenwald, konnte ich mich an Vieles zu diesem Gelände erinnern, allerdings nicht, dass dieser Teil des Hermann Röchling Parks eine Tollwiese für Wildtiere war. In meiner Kindheit war dieser Bereich vielmehr ein Treffpunkt für Kinder und Jugendliche um Sport auszuüben. Fussball spielen, Kugelstoßen und gar auch Boule spielen gab es. An diese Zeit erinnern lediglich noch die zementierte Fläche fürs Kugelstoßen, oder die beiden vor sich hin rottenden Bänke im hinteren Waldbereich, auf welchen Zuschauer des Treibens einmal ihren Platz fanden.

Korrekt ist es allerdings, dass dies über die letzten Jahre verebbte, dafür nutzten dann Reiter einer nahegelegenen Stallung die Wiese eine Weile für Dressurreiten – und hinterliesen damit natürlich ebenfalls hinreichend Beschädigungen an der Grasnarbe des Wiesengeländes.

Mit diesen Gedanken fand ich mit der ausgesprochenen Kritik dann doch wieder meinen Frieden, denn unser Entscheid 2021 mit unserem Verein dort ansässig zu werden hat den Zustand wieder herbeigeführt, der in früheren Jahren Standard war, nämlich sportliche Nutzung dieses idyllischen Waldgeländes für Kinder, Jugendliche und natürlich auch Erwachsene.

Wir haben nun natürlich noch Arbeit vor uns, das geschädigte Wiesengelände wieder in Ordnung zu bringen, aber auch das werden wir als Verein gemeinsam meistern. Und natürlich hoffen wir, dass die Nahrungssuchenden Tiere sich nicht einen anderen Weg ins Gelände bahnen und abermals Schäden anrichten.