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Alternatives Scheibenmaterial

Freundlicherweise haben unsere Freunde vom Turnverein Altenwald-Schnappach uns drei ausrangierte Bodenturnmatten überlassen. Der Kern dieser Bodenturnmatten basiert auf Verbundschaumstoff und ist hoch verdichtet. Stellte sich die Frage, ob das Material in der Praxis als Basis für eine Zielscheibe in Frage käme und das haben wir einmal ausgetestet.

Da die Matten ein Maß von 1,50 x 1 m und eine Dicke von lediglich 8 cm besitzen, scheiterte der einfache Weg eine Matte auf ein passendes Maß zu schneiden, denn ein Schuß mit einem etwas leistungsfähigeren Bogen zeigte, dass der Pfeil zu tief in das Material eindrang und hinten herausragte. Das wäre erst einmal nicht so problematisch, würde aber im Dauerbetrieb dazu führen, dass sich das Material an den Hotspots zu schnell aufschießt und damit die Stoppwirkung letztlich verloren geht. Damit wechselten wir auf das Lamellenprinzip und trennten die Matten in Streifen von knapp 19 cm länge um diese schließlich übereinander stapeln zu können.

Der erste Gedanke, die Streifen dann mit einem oder zwei Spanngurten zusammenzupressen, scheiterte an der ohnehin schon hohen Dichte des Verbundschaumstoffs. Sobald ein idealer Anpressdruck anlag, begannen die Scheibe sich zu wölben und die Streifen hatten keine Stabilität mehr im Zusammenhalt.

Stoppwirkung der Streifen zeigt sich als sehr gut

Da sich die geprüfte Stoppwirkung der Streifen jedoch als recht gut zeigte, wollten wir das Projekt noch nicht zu den Akten legen und orderten Gewindestangen und Hölzer um einen Pressrahmen über die Gewindestangen zu errichten. Dazu mussten wir die Streifen natürlich mit etwa passgenauen Löchern versehen, um diese dann in die Gewindestangen einlegen zu können.

Erneut zeigte sich das Pressen als Herausforderung. Wir hatten eine Ausgangshöhe von 103 cm der gesamten Streifen, nach dem Zusammenpressen auf eine Höhe von 95 cm konnten wir bereits beobachten, dass die Kanthölzer sich wölbten. Ein stärkerer Anpressdruck wäre möglich gewesen, hätte aber sicherlich dazu geführt, dass die Hölzer letztlich gebrochen wären.

Das fertige Ergebnis brachte dann letztlich eine Scheibe der Dimension von ca. 100 x 100 cm und einer Stärke von ca. 19 cm. Mit dem schnellsten Bogen im Verein (ca. 65 m/s) drangen die Pfeile aus einer Distanz von 5 bis 8 m ca. 11 bis 12 cm tief ein. Die Stoppwirkung passt also, bleibt letztlich die Langzeiterfahrung mit dem Verbundschaumstoff abzuwarten. Ein großer Nachteil ist allerdings das Eigengewicht. Da die Matten selbst schon relativ schwer sind und für unser Unterfangen 1,5 Matten benötigt wurden, zusätzlich das Holz und die Gewindestangen, kommt diese Scheibe auf ein Gewicht von fast 40 kg. Zum mobilen Einsatz grundsätzlich zu hoch.

Aber wir lassen uns einmal überraschen. Mehr Enttäuschung als mit den Yate Polymix-Scheiben, welche in weniger als 3 Monaten aufgeschossen waren, kann es hier nicht geben. Letzten Endes bleibt für einen Verein in dieser Sportart tatsächlich nur die Investions in hochwertige Scheiben, wie beispielsweise unsere Lamellenscheiben von Avalon mit Ethafoam-Streifen oder die bewährten Eleven-Targets-Modelle aus verschiedenen Ethafoam-Schichten. Aber eine Investition von 400 Euro+ in eine Scheibe, ist natürlich schon eine Hausnummer für einen gemeinnützigen Verein.

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